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03. Februar 2011

Preise für Streusalz sind explodiert - Lager mancherorts wieder halbvoll

Altenholz/Dänischenhagen. Das war knapp: Der Winter hat für die beiden Gemeinden Altenholz und Dänischenhagen gerade noch rechtzeitig eine Pause eingelegt, um einen akuten Mangel an Streusalz zu vermeiden. Wie Brigitte Rasch, Werkleiterin des gemeinsamen Bauhofs, am Donnerstag bei einer Versammlung des Zweckverbands sagte, ist das Lager seit dieser Woche wieder zur Hälfte gefüllt.

550 Tonnen hatten zu Beginn des frühen Wintereinbruchs in Lehmkaten gelagert, weitere 100 Tonnen wurden im Dezember geliefert, und darüber hinaus konnten die Mitarbeiter beim Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel Feuchtsalz tanken. „Ab Neujahr mussten wir allerdings unsere Vorräte mit Kies verlängern“, sagte Bauhofleiter Andreas Klaedtke. Ursprünglich habe man durchaus großzügig geordert, war bei jedoch nicht ausreichend berücksichtigt worden.Seitdem auch in Deutschland die Winter wieder Eis und Schnee mit sich bringen, seien die Preise explodiert. Brigitte Rasch wies darauf hin, dass der Bauhof für eine Tonne Streusalz ursprünglich einmal 62 Euro bezahlt habe. Mittlerweile müsse man dafür bis zu 250 Euro auf den Tisch legen, weil die Nachfrage den Preis regle. „Man wird quasi erpresst.“ Wie hoch die Kosten für den Winterdienst diesmal sein werden, stehe noch nicht fest. Nur so viel: In extremer Wetterlage verbrauchten die Räumfahrzeuge monatlich Sprit im Wert bis zu 12.000 Euro.

Inzwischen sieht sich der Bauhof mit ersten Klageandrohungen konfrontiert. Wolfgang Steffen, Bürgermeister in Dänischenhagen und Vorsitzender der Verbandsversammlung, berichtete davon, dass sich der Ärger über unpassierbare Straßen vor allem in den Außenbereichen aufstaut. Kaltenhof und Freidorf zum Beispiel, aber auch Scharnhagen seien mehrere Tage eingeschneit gewesen. „Winter wie diese können uns in den nächsten Jahren immer wieder erreichen“, sagte Steffen, „bloß dass der Bürger für die Auswirkungen immer weniger Verständnis aufbringt.“ Insofern müsse man im Bauhof darüber nachdenken, wie man künftig flächendeckend agieren kann. Im Gespräch ist der Kauf eines weiteren großen Räumfahrzeugs. Der Vorsitzende der Verbandsversammlung regte darüber hinaus an, in Außenbereichen mit Landwirten Verträge abzuschließen: Sie könnten dort für einen zügigen Räumdienst sorgen. Darüber hinaus wolle er sich in Rendsburg dafür einsetzen, dass der Kreis über das Straßenbauamt wieder verstärkt Schneezäune aufbaut. Aus Kostengründen (und bislang milder Winter) wird darauf weitgehend verzichtet.Bauhofleiter Andreas Klaedtke appellierte an die Landwirte, in den Wintermonaten Gründünger wie Lupinen und Senf anzubauen. Auf diesen Feldern verfange sich der Schnee, die angrenzenden Straßen würden signifikant weniger verweht.

Unterdessen wurde Carlo Ehrich neuer Verbandsvorsteher und folgte damit auch hier dem ehemaligen Altenholzer Bürgermeister Horst Striebich nach. Neuer stellvertretender Vorsitzender der Verbandsversammlung ist Peter Heins aus Altenholz.

Gelesen bei: www.kn-online.de