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15. August 2008

Altenholz/Dänischenhagen. Jetzt hängt alles am Votum aus Dänischenhagen:

Die Verbandsversammlung des Bauhofs, den die Gemeinde derzeit noch gemeinsam mit Altenholz betreibt, hat sich gestern auf einen Fortbestand geeinigt. Jetzt müssten Dänischenhagens Gemeindevertreter ihre Kündigung zurücknehmen. Doch die Zeit drängt.

Personalrat Werner Rottscholl machte aus seiner Meinung kein Hehl: Mulmig sei ihm zumute. „Die Kollegen sind besorgt, weil sie nicht wissen, wie es im neuen Jahr weitergeht.“ Viel mehr konnte ihnen Rottscholl auch gestern Mittag nach Ende der Sitzung nicht erzählen.

Nach der Kommunalwahl hatte die Verbandsversammlung des Bauhofs erstmals wieder getagt. Personalfragen waren schnell geklärt, Dänischenhagens Bürgermeister Wolfgang Steffen (CDU) bleibt Vorsitzender der Versammlung, Wolfgang Hübner (CDU) aus Altenholz bleibt sein Stellvertreter, Verbandsvorsteher bleibt der Altenholzer Bürgermeister, Horst Striebich (CDU), und sein Stellvertreter wiederum bleibt der Dänischenhagener Horst Mattig (SPD). Doch diese Kontinuität konnte über eines nicht hinwegtäuschen: Wie lange es diese Ämter noch gibt, weiß niemand.

„Die Zeit läuft gegen die Mitarbeiter“, stellte Verbandsvorsteher Horst Striebich fest. Sollte Dänischenhagen bei seiner Kündigung bleiben, erhalten die 20 Mitarbeiter zum 31. August böse Briefe. Ihnen wird zu Beginn des neuen Jahres eine Überleitung zu ihren alten Arbeitgebern angekündigt: 16 gehen zurück nach Altenholz, vier nach Dänischenhagen. Die Brisanz? Werkleiterin Brigitte Rasch versicherte zwar, dass Altenholz seine 16 Mitarbeiter auch nach einem Bruch auf jeden Fall weiterbeschäftigen werde. Sollte Dänischenhagen seine Aufgaben dagegen an Dritte vergeben, stünden die Jobs von vier Mitarbeitern auf der Kippe. Wer allerdings gegen die erwähnte Überleitung Widerspruch einlegt, dem müsse er betriebsbedingt zum 31. Dezember kündigen, bedauerte Horst Striebich. „Es gibt keinen Wirtschaftsplan, weil wir immer noch davon ausgehen müssen, dass 2009 der Zweckverband nicht mehr existiert.“

Am Abend zuvor hatten Wolfgang Steffen und er einen vermittelnden Beschlussvorschlag erarbeitet: „Die Mitglieder der Verbandsversammlung sind sich darüber einig, dass am Fortbestand des Zweckverbands Bauhof festgehalten werden soll“, heißt es darin. Über diesen Gedanken bestand gestern schnell Einigkeit. Auch die weiteren Punkte wurden später einhellig verabschiedet – allerdings nach zeitweise emotionaler Debatte.

Der Gemeinde Dänischenhagen sei Rechnung zu tragen, Aufgabenübertragung und Abrechnungsgrundlagen zu präzisieren. Die Verwaltungen werden aufgefordert, die für eine Neukalkulation nötigen Daten unverzüglich bereitzustellen. Darüber hinaus wird Striebich ermächtigt, einen Controller zu beauftragen.

Ob es Wolfgang Steffen wirklich gelingt, noch im laufenden Monat die Gemeindevertreter zur Eilsitzung zusammenzutrommeln? Er verwies auf die Urlaubszeit und darauf, dass für eine solch gravierende Entscheidung ein breites Votum nötig sei. Horst Mattig mahnte zur Eile, forderte die außerordentliche Sitzung aufgrund der personalpolitischen Konsequenzen noch für August und kritisierte, dass Gespräche zwischen beiden Gemeinden schon seit über einem Jahr hätten geführt werden können – und müssen.

Die Versammlung appellierte nachdrücklich an Dänischenhagen, zügig ein Votum zu fällen. Dort hatte vor allem die CDU-Fraktion die Kündigung forciert.


Von Christian Hiersemenzel

 Gelesen bei: www.kn-online.de