Bau und Umwelt

Modernisieren, Erneuern und Verbessern der gemeindlichen Infrastruktur
Bau- und Umweltausschuss

Bau- und Umweltausschuss

9 Sitze, WiR: 3, SPD: 3, CDU: 3

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14. Oktober 2010

Um die Radfahrer in der Mühlenstraße besser vor Autos und Bussen zu schützen, soll die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde nicht erst ab dem Gasthof "Zur Eiche" gelten, sondern bereits vor dem Mühlenteich beginnen.

Außerdem soll ein größeres Schild "Achtung Radfahrer" auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen. Vor über einem Jahr hat Günter Wischnewski, Leiter der Straßenverkehrsbehörde beim Kreis, grünes Licht dafür gegeben. Passiert ist seither nichts.

Auf der Einwohnerversammlung am 23. September 2009 war die Situation thematisiert und die Lösung ausgearbeitet worden. Dass es vor Weihnachten nichts mehr würden würde, damit hatte Tim Gabrys, Vorsitzender des Bauausschusses in Dänischenhagen, gerechnet. Mittlerweile steht aber schon das nächste Weihnachtsfest bevor, ohne dass die zugesagten Änderungen realisiert wurden. Für Gabrys ein unhaltbarer Zustand, da bei gutem Wetter über 100 Kinder die Mühlenstraße auf dem Weg zur weiterführenden Schule in Altenholz oder Kiel entlang radeln. Der Radweg beginnt erst hinter dem Mühlenteich, so dass sie die Straße einmal kreuzen müssen. Ein riskantes Manöver, da viele Autofahrer an der Stelle schneller unterwegs seien, als mit den erlaubten 50 Kilometern pro Stunde, hat Gabrys beobachtet. "Wenn sich hier zwei Busse begegnen, ist das der Supergau für die Rad fahrenden Kinder", so der Bauausschussvorsitzende weiter.

Zwei Mal hat er E-Mails an Wischnewski geschickt, um an den Vorgang zu erinnern und nachzuhaken. Eine Antwort erhielt er nicht. Auch versuchte er, den Leiter der Straßenverkehrsbehörde telefonisch zu erreichen - vergebens. Eine Recherche im Internet ergab, dass das größere Hinweisschild für 72 Euro zu haben ist. "Der Bauhof würde es anbringen", sagt Gabrys. Doch da es sich bei der Mühlenstraße um eine Kreisstraße handelt, dürfe die Gemeinde nicht aktiv werden - "sonst wäre das längst erledigt".

Er sieht es als Pflicht des Beamten an, auf die E-Mails zu reagieren. Sie zu ignoriere, sei nicht bürgernah. Gabrys: "Wir machen uns Gedanken, beraten in den Gremien und machen eine Einwohnerversammlung. Aber nichts passiert. Da fühle ich mich veräppelt."

Auf Nachfrage unserer Zeitung räumt Wischnewski offen ein, dass das Thema Mühlenstraße bei ihm untergegangen ist. Es habe eine Reihe anderer Sachen in Dänischenhagen zu klären gegeben. Dazu kamen Krankheitsstände in der Verwaltung und die Diskussion um die Zukunft der Zulassungsstellen im Zuge der Haushaltskonsolidierung. "Da verliert man schon mal einen Vorgang aus den Augen. Asche auf mein Haupt", sagt Wischneswki. Er sagte zu, auf dem Weg zu einem Termin in Altenholz gestern Nachmittag über die Mühlenstraße in Dänischenhagen zu fahren und sich die Situation noch einmal anzusehen. Er werde versuchen anzuordnen, dass die Geschwindigkeitsreduzierung und das größere Schild noch in diesem Monat umgesetzt werden, kündigt er an.

E-Mails von Kommunalpolitikern will er jedoch auch in Zukunft nicht beantworten. "Mein Ansprechpartner ist die Amtsverwaltung, nicht die Politik", betont Wischnewski. Und das hat seinen guten Grund. "Damit bin ich einmal auf die Nase gefallen - das mach ich nie wieder."

Gelesen bei: www.shz.de