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25. September 2008

Dänischenhagen. Erst im Sommer hatte die Brücke Rendsburg-Eckernförde die Trägerschaft zur Betreuten Grundschule übernommen.

Jetzt steht sie in der Kritik, weil sie ihr Ferienangebot ausdrücklich nur Kindern der Dänischenhagener Grundschule anbietet. Die Brücke weist die Vorwürfe zurück.

Der Antrag der FDP zur Ferienbetreuung landete am Dienstagabend als Tischvorlage im Finanzausschuss, der zwar keinen Beschluss fällte, aber ausgiebig debattierte:

Die Verwaltung solle klären, warum für Kinder, die bereits in der Betreuten Grundschule angemeldet sind, ein zusätzliches Entgelt erhoben wird. Außerdem solle die Gemeinde Fahrkosten übernehmen, um ausdrücklich allen Dänischenhagener Kindern eine Ferienbetreuung in der ersten Ferienwoche zugänglich zu machen – wenn schon nicht im eigenen Ort, dann wenigstens in den Nachbargemeinden.

„Die Verwaltung wird beauftragt, einen Träger für künftige Ferienmaßnahmen zu suchen, der eine Betreuung für alle Kinder in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstferien sicherstellt“, heißt es weiter. Eine Beschränkung auf Kinder der Betreuten Grundschule sei im Sinne von integrativen Aspekten nicht haltbar. Und: Die Kostenaufteilung von täglich 2,50 Euro für Kinder der Betreuten Grundschule und zehn Euro für alle anderen Kinder, die zwingend auf die Grundschule nebenan gehen müssen, sei nicht nachvollziehbar, „da die Ferienbetreuung für Kinder der Betreuten Grundschule schon im Trägervertrag vereinbart wurde.“

FDP-Fraktionschef Dietmar Wagner verwies auf Dänischenhagener Kinder, die zur dänischen Schule gehen, nach Altenholz oder Strande, und sein Kollege Christian Bock griff den Gedanken auf: In anderen Gemeinden gebe es Wartelisten, falls kein Platz mehr vorhanden ist, oder das Angebot sei ohnehin für alle offen. „Hier werden Kinder ausgeschlossen, die ihre Freizeit gern mit Freunden verbringen möchten.“

Der Finanzausschussvorsitzende Eckhard Sindt (CDU) stimmte zu, dass man sich über eine Fahrtkostenübernahme durchaus unterhalten könne, und beantragte, 1000 Euro in den Haushalt einzustellen. „Wenn wir schon etwas für diese junge Zielgruppe machen können – warum denn nicht?“ Christian Bock unterstützte ihn und sprach von einem Symbol. Das Thema soll am Montag bei der Gemeindevertretersitzung beraten werden.

Brücke-Geschäftsführerin Heike Rullmann verwies gestern im Gespräch mit den KN auf einen klar formulierten Auftrag der Gemeinde. „Wir sind Dienstleister und würden uns auch auf eine Erweiterung einstellen“, sagte sie. Voraussetzung sei jedoch, dass man gemeinsam die finanziellen Konsequenzen abschätze – „und dass man überhaupt mit uns darüber spricht. Wir freuen uns, wenn die Gemeinde Kontakt zu uns aufnimmt.“ Aus einer politischen Diskussion halte man sich bewusst heraus.

 

Von Christian Hiersemenzel

Gelesen bei: www.kn-online.de