Digitalisierung

Das digitale Netz weiter aufbauen, ausbauen und verdichten

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19. September 2008

Gettorf. Internetsurfen stellt viele Bewohner des Dänischen Wohlds auf eine harte Geduldsprobe.

Auf dem Land gibt's vielerorts kein DSL, die Datenleitungen sind langsam. Deshalb beschloss der Hauptausschuss des Amtes Dänischer Wohld vorgestern, sich gemeinsam mit den Nachbarämtern Dänischenhagen und Hüttener Berge für eine Verbesserung der Breitbandvernetzung einzusetzen.

„Das ganze Thema steht massiv auf der Agenda“, beteuerte Amtsdirektor Matthias Hannes Meins im Gettorfer Amtsgebäude. Mit den beiden Nachbarämtern gebe es eine Absprache, wonach die technische Machbarkeit des schnellen Internets auf dem Land gemeinsam ausgelotet werden solle. Eine Vorstudie wurde bereits in Auftrag gegeben.

Tomas Bahr von der Amtsverwaltung erläuterte auf KN-Nachfrage den Hintergrund. „In Gettorf liegt der zentrale Punkt für die DSL-Versorgung“, berichtete Bahr. Das Signal erstrecke sich jedoch nur über einen Radius von etwa sieben Kilometern. Die Folge: Während beispielsweise in Gettorf schnelles Internet existiere, sei die Versorgung in Osdorf schon schlechter und in Großkönigsförde komme gar nichts an. Eine Grundversorgung mit fixen Datenleitungen sei nicht vorgesehen, erläuterte Bahr, das regele der Markt. Deshalb sei DSL in Städten, aber nicht unbedingt auf dem Land verbreitet. Das Amt will nun mit einer Umfrage klären, wie groß die Nachfrage im Wohld ist. Dazu sollen laut Bahr Haushalte und Firmen angeschrieben werden.

Land, Bund und EU fördern die Schaffung einer bedarfsgerechten Breitbandversorgung. Zuschüsse gibt's zur Schließung der sogenannten Wirtschaftlichkeitslücke, der Differenz zwischen Kosten und Einnahmen bei der Realisierung des Anschlusses – die muss der Breitbandanbieter nachweisen.

Als „große Herausforderung“ für die Amtsverwaltung bezeichnete Meins die Umstellung der Haushalts- und Rechnungsführung von der Kameralistik auf Doppik (doppelte Buchführung). Bilanzen, Kosten- und Leistungsrechnungen – die Einführung des neuen Systems sei aufwendig.

„Überraschungen gibt's bei einem Großprojekt immer“, ergänzte der büroleitende Beamte Johann Sothmann. Dennoch habe sich das Amt gegen eine Komplettbetreuung von externen Experten entschieden. „Wir haben gute Leute bei uns, die sich damit beschäftigen“, lobte Meins. Deshalb will sich das Amt nur im konkreten Bedarfsfall Rat holen – auch um Kosten zu sparen.

Die Umstellung soll bis Anfang 2011 über die Bühne gehen. bud


Gelesen bei: www.kn-online.de