Sportentwicklung

Zügig Sanieren und gesund bleiben

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25. März 2012

Dänischenhagens Sportverein streitet mit Gemeinde Dänischenhagen.

Der Startschuss zur Diskussion über Pflege und Instandhaltung des Platzes und der Halle fiel schon vor Monaten. Angesichts eines ausgereizten kommunalen Haushalts und immer teurerer Pflichtaufgaben war die Gemeinde an den Sportverein herangetreten, um ihn mit ins Boot zu holen, da die freiwilligen Leistungen nicht mehr erbracht werden können. „Wir sollen mitrudern, damit das Boot nicht untergeht“, formulierte es MTV-Vorsitzender Hartwig Rodde. Fraglich war für ihn, ob er die Mehrheit der 1560 Mitglieder an die Riemen bekommt. Um das zu erfahren, hatte er das Thema auf die Tagesordnung der Jahresversammlung gesetzt.

„Die Gemeinde hat angeregt, dass wir uns finanziell oder durch Eigenleistungen an anfallenden Kosten zur Unterhaltung der Anlage beteiligen sollen. Der Vorstand ist der Meinung, dass wir das nicht tun sollten“, erklärte Rodde eingangs der Diskussion und schlug damit einen Pflock ein. Nur in einem Punkt zeigte sich der Vereinschef entgegenkommend: „Wir sind bereit, Angebote für eine kostengünstigere Reinigung und Pflege der Anlage einzuholen.“ Mehr sei nicht drin.

Bürgermeister Wolfgang Steffen, der kurz zuvor für eine 40-jährige Mitgliedschaft im MTV ausgezeichnet worden war, stellte sich hinter die Gemeindevertretung und versuchte, die Wogen zu glätten: „Wir wollen eine gemeinsame Lösung mit dem Verein.“ Der MTV habe in jüngster Zeit verschiedene Wünsche geäußert, unter anderem eine Verbesserung des sanitären Bereichs, eine Erneuerung der Laufbahnen auf der Günter-Seemann-Anlage und die Schaffung eines Kunstrasenplatzes. Außerdem sei das Dach der Turnhalle undicht. Das seien zusammen gut eine Million Euro. Ein Betrag, so Steffen, den man angesichts vieler anderer kommunaler Aufgaben schlicht nicht aufbringen könne. Letztendlich kam man überein, die Gespräche mit der Politik wieder aufzunehmen, um möglicherweise doch noch eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten zu finden.

Für reichlich Diskussionsstoff sorgte die vom Vorstand vorgeschlagene Anhebung der Beiträge, um die stetig steigenden Ausgaben in den Griff zu bekommen. So müssen allein für Trainer rund 51000 Euro und etwa 15000 Euro für Energiekosten aufgewendet werden. Die Tennissparte, die ihren Etat eigenständig verwaltet, zeigte sich davon nicht sehr angetan, stimmte schließlich aber doch zu. Erwachsene zahlen somit künftig zwölf Euro im Monat (bisher zehn Euro), Jugendliche mit 6,50 Euro 50 Cent mehr als bislang und Familien 18 Euro (bisher 16,50 Euro). Für Alleinerziehende (zehn Euro) und fördernde Mitglieder (fünf Euro) ändert sich nichts.

 

Gelesen bei: www.kn-online.de