Sportentwicklung

Zügig Sanieren und gesund bleiben

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24. September 2008

Dänischenhagen. Wird der legionellenbefallene Sanitärbereich der Dänischenhagener Hans-Bernd-Sporthalle im großen Umfang saniert?

Am Montagabend sprach sich im Bauausschuss eine Mehrheit für diese Lösung aus.

Seit Wochen schon darf in der Sporthalle nicht mehr geduscht werden, und Bürgermeister Wolfgang Steffen (CDU) warnte davor, die Situation zu verharmlosen. Es sei bereits bedenklich, die Hähne an den Waschbecken aufzudrehen, weil Kinder Wasser trinken und mit den Bakterien Kontakt haben könnten. Kurz: „Die Gefahr ist ganz oben anzusiedeln.“

Darüber bestand im Ausschuss weitgehend Konsens. Dagegen gingen die Meinungen auseinander, was eine Sanierung kosten darf. Die beiden Vertreter Sigurd Klose (CDU) und Jürgen-Paulus Rösner (SPD), beide Architekten, hatten sich zuvor ausführlich mit Kalkulationen befasst und waren sich einig: Eine Sanierung sollte sich auf den reinen Legionellenbefall beschränken. Neue Fliesen, neue Waschobjekte? „Nice to have – schön, wenn man's hat, aber eher die Luxusvariante“, sagte Jürgen-Paulus Rösner. Laut Kostenvoranschlag wären für die umfangreiche Variante 217000 Euro zu bezahlen, für die bescheidenere 140000 Euro, was auch bereits „keine ganz kleine Summe“ sei.

Die beiden CDU- und SPD-Vertreter plädierten für die kleine Sanierung und ein Gesamtkonzept: Dänischenhagen müsse erst einmal klären, ob an die bisherige Halle angebaut oder an anderer Stelle neu gebaut werden soll – der MTV hatte einen Mehrbedarf an Sportflächen angemeldet. Davon seien schließlich Fördermittel abhängig. „Nicht, dass wir am Ende teures Geld investieren, wo in drei Jahren wieder abgerissen wird.“

Zumindest Sigurd Klose blieb mit dieser Meinung in seiner Fraktion allerdings allein. Hans-Joachim Schröder (CDU) sprach sich strikt gegen einen Anbau aus, weil man ihn den Anwohnern nicht zumuten könne. Die Mehrausgaben von 77000 Euro seien vergleichsweise unspektakulär und lohnten sich, um sowohl technischen als auch hygienischen und ästhetischen Ansprüchen zu genügen. „Das täte uns auch als Wohngemeinde gut.“

Horst Mattig (SPD) dagegen sagte, dass man die 140000-Euro-Variante wohl kaum als Notlösung bezeichnen könne. Ihm fehlten ein Energiekonzept und deutlichere Aussagen zum Thema Solar, und im Übrigen habe er den Verdacht, dass mit den Legionellen Panik gemacht werde, um schnell eine große Sanierung durchzudrücken. Die CDU-Fraktion (bis auf die erwähnte Ausnahme) und die FDP-Vertreter folgten dieser These jedoch nicht.

Von Christian Hiersemenzel

Gelesen bei: www.kn-online.de