Ehrenamt für einen Tag

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25. Juli 2013

Gettorf/ Dänischenhagen/ Altenholz. 2,2 Millionen Schleswig-Holsteiner sind am 22. September aufgefordert, ihre Stimme für die künftige Bundesregierung abzugeben. Die Ämter sind dabei, die Wahlvorstände dafür zusammenzustellen, was an manchen Orten nicht ganz einfach ist.

150 Helfer in 16 Wahlbezirken benötigt das Amt Dänischer Wohld. Die Mittelpunktgemeinde Gettorf hat fünf Wahlbezirke, Schinkel und Neuwittenbek einen, die übrigen amtsangehörigen Gemeinden zwei. Die Bundestagswahl sei zwar leichter auszuzählen als die Kommunalwahl, zudem liege die Zahl der Wahlberechtigten mit rund 13 000 etwas unter der der Kommunalwahl, weil man erst ab 18 Jahre seine zwei Stimmen abgeben darf. Dennoch strebe das Amt gut besetzte Wahlvorstände mit jeweils neun Personen an, teilt Amtsdirektor und Wahlleiter Matthias Meins mit. Die zu finden werde in den nächsten Tagen in Angriff genommen, die Personen erhalten Post vom Amt, kündigt Meins an. Weiter weist er darauf hin, dass eine Verpflichtung für die Bürger bestehe, sich für den Dienst zur Verfügung zu stellen - nur unter bestimmten Bedingungen könne jemand davon entbunden werden. Er sehe der Wahl optimistisch entgegen. So sei es auch erklärtes Ziel, das Wahllokal Blickstedt aufrecht zu erhalten, was bei der Kommunalwahl problematisch war. Wenn die Wahlvorstände besetzt sind, hofft Meins, dass die Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. "Das ist Demokratie", betont der Amtsdirektor.

Im Amt Dänischenhagen hat Hauptamtsleiterin Nicole Pickel schon mehrere Aufrufe im Amtsblatt veröffentlicht in der Hoffnung, so Wahlhelfer zu finden. Bislang fühlte sich jedoch kaum jemand davon angesprochen. 48 Personen gilt es für die Wahllokale zu finden - zwei in Dänischenhagen, zwei in Schwedeneck und jeweils eins in Strande und in Noer - sowie weitere acht für den Briefwahlvorstand. "Wir hatten die Zahl der Wahllokale bereits zur Landtagswahl reduziert, weil es nicht leichter wird, Leute zu finden", berichtet Pickel. Sie hofft, dass sich bis Mitte August noch Freiwillige finden. "Der Elan ist ein anderer, wenn man die Leute beruft", weiß die Hauptamtsleiterin.

Die Gemeinde Altenholz hätte mit mehr als 10 000 Einwohnern wie bei der Kommunalwahl zwölf Wahlkreise und entsprechend viele Wahllokale gehabt. Doch hat der Mikro-Zensus ergeben, dass die Gemeinde mit 9815 Bürgern knapp darunter liegt. Somit würden nur fünf Wahllokale benötigt, erklärt Büroleiter Jens Becker. Weil die einzelnen Wahlkreise jedoch recht groß sind, sollen die Wahlvorstände mit je acht Personen besetzt sein, um den Mehraufwand aufzufangen, erläutert Becker die Planung. Somit werden 40 Einwohner gesucht, die die Wahllokale am 22. September besetzen plus sechs weitere Bürger für den Briefwahlvorstand. Zur Kommunalwahl habe die Verwaltung einige junge Leute für das Ehrenamt gewinnen können, die auch prompt so viel Freude daran fanden, dass sie sich erneut zur Verfügung stellen. "Von unserem Soll sind wir aber noch deutlich entfernt", merkt Becker an. Er geht jedoch davon aus, dass die Gemeinde ohne Berufungen auskommen wird. Vorkenntnisse seien nicht erforderlich, es gebe eine Schulung für die Wahlhelfer vorab. Und am Wahltag selbst stehe die Verwaltung den Teams mit Rat und Tat zur Seite. "Es wird niemand ins kalte Wasser gestoßen", sagt Becker.

Interessenten für das Ehrenamt melden sich im Amt Dänischer Wohld unter Tel. 04346/91 250, im Amt Dänischenhagen unter Tel. 04349/809 401 oder -106, im Rathaus Altenholz unter Tel. 0431/32 01 110.

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