Ämter finden keinen Netzbetreiber

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05. Juni 2009

Plan B fürs Breitband

Groß Wittensee. Die Breitbandvernetzung ihrer 28 Gemeinden hält die Ämter Dänischer Wohld, Dänischenhagen und Hüttener Berge weiter auf Trab.

Weil sich für das privatwirtschaftliche Modell bisher kein Netzbetreiber findet, kommt jetzt Plan B ins Spiel. Den drei Ämtern schwebt vor, den Ausbau der Infrastruktur fürs schnelle Internet in eigene Hände zu nehmen.

„Es wird für die Gemeinden aber nicht teurer“, erklären die Verwaltungschefs Dirk Osbahr (Dänischenhagen) und Andreas Betz (Hüttener Berge) vorab mit Blick auf die Finanzierung der Breitbandvernetzung. Plan B werde jetzt in den Gemeinden zur Abstimmung gestellt - zwei hätten bereits zugestimmt. Ziel sei weiterhin, dass alle Gemeinden spätestens in drei Jahren mit fixen Datenleitungen versorgt sind.

So funktioniert das Ausweichmodell: Die drei Ämter gründen ein gemeinsames Kommunalunternehmen als Anstalt des öffentlichen Rechts, das den Bau eines Leerrohrsystems fürs schnelle Internet finanziert. Dieses wird an einen Netzbetreiber verpachtet. „Wir hätten dann unsere eigene Infrastruktur.“ Ein Planer habe ausgerechnet, dass dafür eine Strecke von rund 75 Kilometern benötigt werde. Für die Tiefbauarbeiten stellen die Ämter dem Unternehmen rund fünf Millionen Euro zur Verfügung, worin staatliche (3,75 Millionen Euro) und kommunale Mittel enthalten sind. Das privatwirtschaftliche Modell sah eine geringere Förderung vor, das Investitionsvolumen lag bei rund 2,8 Millionen Euro. Das größere Budget resultiert aus der Leerrohrförderung (Konjunkturprogramm), die den drei Ämtern vom Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für ländliche Räume in Aussicht gestellt wurde. Entscheiden sich alle 28 Gemeinden und die Amtsausschüsse für dieses Modell, schieben sie ein landesweites Pilotprojekt an. Die Ämter hoffen, dass im Herbst ein Ausschreibungsergebnis vorliegt und Anfang 2010 mit dem Bau des Leerrohrsystems begonnen werden kann.

Warum wurde Plan B überhaupt notwendig? Die Markterkundung laufe zwar noch bis Mitte des Monats, so Betz. Doch für das privatwirtschaftliche Modell finde sich offenbar kein Betreiber, weil sich das Projekt wegen des kurzen Abschreibungszeitraumes nicht rechne.  

Gelesen bei: www.kn-online.de