04. August 2009

Neuer Standort nach dem Werkstattbrand

Dänischenhagen. Der Umzug war schon geplant, die neuen Räume waren schon gemietet. Dann ging die Motorradwerkstatt von Hans-Hermann Scherf im Dorfzentrum von Dänischenhagen buchstäblich in Flammen auf. Inzwischen hat der Ein-Mann-Betrieb seine Arbeit an neuer Stelle wieder aufgenommen: Scherf ist in ein Gebäude auf dem Gut Uhlenhorst gezogen.

Seit 1999 hat der Motorradmann seine Werkstatt in Dänischenhagen betrieben, seine Kunden kommen aus einem Umkreis bis aus Hannover. Ersatzteile beschaffen, restaurieren, umbauen - „ich mach' auch die Motoren“, sagt der 48-Jährige. Als Schwerpunkt bezeichnet er die Arbeiten an der Honda-CB-4, einem von 1969 bis Anfang der 80er Jahre gebauten Motorrad mit Kultstatus. Dazu kommen auch andere und jüngere Modelle, ebenso Pkw.

Der Auszug aus den alten Werkstatträumen in der Mühlenstraße 1 war geplant, erzählt Scherf. Ende Juni hatte er sich schon auf den Umzug in die neuen Räume auf Gut Uhlenhorst gefreut, in denen ein weiß lackiertes Podest und Elefanten als Wanddeko noch aus den Zeiten einer Quilt-Werkstatt erhalten sind.

„Glimpflich“ sei der Brand Ende Juni abgelaufen, sagt er rückblickend, „es hat nur die Werkstatt getroffen“. Mit verbrannt sind allerdings 13 Motorräder und ein Auto. In die neue Werkstatt hinüberretten konnte er nur eine kleine Hebebühne und ein Werkstatttor.

Warum ein Unbekannter nach dem Brand in Dänischenhagen Din-A-5- und Visitenkarten-große Flugblätter verteilte mit der Frage „Ist Scherf ein Brandstifter?“ sei ihm immer noch rätselhaft, sagt der gelernte Maschinenbauer, der seit 30 Jahren Motorräder repariert. Er habe deshalb Anzeige gegen Unbekannt erstattet, inzwischen seien die Ermittlungen eingestellt. „Ich bin auch gefragt worden, ob ich mich an jemanden fünf bis sechs Jahre zurück erinnern kann, der etwas gegen mich haben könnte. Kann ich aber nicht“, kommentiert Scherf mit einem Schulterzucken.

Die Brandruine ist inzwischen von der Polizei wieder freigegeben. „Wir können zur Brandursache bislang keine klare Aussage machen“, stellt die Pressestelle der Kieler Kripo dazu fest. Das gilt auch für einen zweiten Brand, der den Dänischenhagener Scherf beunruhigt: Nach dem Einzug in die neuen Werkstatträume stand die Eingangstür in Flammen, mit Unterstützung eines Bekannten hat er sie sofort ersetzt.

Gelesen bei: www.kn-online.de