Musik für die Massai

shz Logo 0050px
26. August 2009

Angelika Wohlenberg bittet mit Chor um Hilfe für ihren Verein

Ascheberg/Dänischenhagen/Eckernförde. Hamburg - Amsterdam - Kilimandscharo Airport. Einfache Strecke. Das war vor 26 Jahren die Route, die die 28 Jahre alte Pastorentochter Angelika Wohlenberg nahm, um ihren Job für eine Missionsgesellschaft anzutreten. Sie ist nie wieder ganz zurückgekommen, sondern nur noch, um in Vorträgen und Musik für den Verein „Hilfe für die Massai“ zu werben. Derzeit ist sie wieder unterwegs, begleitet von einem kleinen Massai-Chor.

Es geht darum, Kontakte aufzubauen. Sich unmittelbar mit den Menschen über dieses Thema zu unterhalten“, so die Krankenschwester und Hebamme, die mit ihrer Begleitung in der Kirchengemeinde Ascheberg untergekommen ist, von wo aus sie Orte überall in Schleswig-Holstein besucht. Bis Ende Oktober wird sie aber auch in anderen Bundesländern unterwegs sein.

„Die Bedrohung für die Massai hat in den letzten Jahren enorm zugenommen“, erklärt die agile 55-Jährige, die liebevoll „Mama Massai“ genannt wird. So sei Aids eine sehr verbreitete Krankheit in einem Volk, in dem ein Krieger immer noch bis zu 50 Mädchen haben und alle infizieren kann. Hinzu komme die immer noch praktizierte Beschneidung der Mädchen, die schon als Kinder verheiratet werden. „Die Kultur der Massai zum Beispiel mit ihrer Ablehnung von Schulbildung und Ackerbau stößt an ihre Grenzen“, erklärt die Missionarin.

Um die Herausforderungen für eine bessere Zukunft annehmen zu können, müsse das Volk mit alten Strukturen brechen. Zum Beispiel mit der Furcht vor den Verwünschungen, die von den „Traditionalisten“ ausgesprochen würden. „Das Christentum bietet dafür eine große Chance, weil man als Christ neue Freiheiten bekommt“, so Angelika Wohlenberg. Diese Veränderungen würden heute in großen Teilen des Volkes akzeptiert.Ende 1996 lief der Vertrag von Angelika Wohlenberg mit der deutschen Missionsgesellschaft aus. Daraufhin begann sie einen eigenen Förderverein aufzubauen, woraus 1997 der Verein „Hilfe für die Massai“ entstand, deren hauptamtliche Leiterin sie ist.

 

Gelesen bei: www.kn-online.de