Empörung über Streichung von Lehrerstunden

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07. Juli 2010

Protest nach Aus für Grundschul-Konzept

Dänischenhagen. Frust, Ärger, Ratlosigkeit: Grundschuleltern in Dänischenhagen sind empört. Der vor einem Jahr gerade eingeführte jahrgangsübergreifende Unterricht kann nicht fortgeführt werden, weil das Kontingent an Lehrerstunden gekürzt wurde. Generell sorgen sich die Eltern um die Qualität des Unterrichts und fordern eine verlässliche Schulpolitik.

Vor einem Jahr, erinnerten die Elternbeiräte Birgit Schubert und Angelika Schulz bei einem Treffen mit 20 weiteren Eltern, hatte das Bildungsministerium noch personelle Unterstützung zugesagt.

Die galt für Grundschulen, die die jahrgangsübergreifende Eingangsstufe mit Beginn des Schuljahres 2009/10 einführten. Ab 2011/12 sollte diese Eingangsstufe dann verbindlich für alle gelten. Sie ist nun Makulatur. Weil die Berechnung von Lehrerstunden pro Schüler auf 1,24 gesenkt wurde, fehlen in Dänischenhagen acht Stunden - oder sechs Kinder. Denn der übergreifende Unterricht für die Klassenstufen eins und zwei macht eine Doppelbesetzung mit Lehrern in den Hauptfächern nötig, um die Kinder in Lerngruppen differenziert zu unterrichten.

„Das begann nach vielen kontroversen Diskussionen und viel Arbeit gerade rundzulaufen. Nur weil eine neue Regierung da ist, ändert sich für unsere Kinder alles“, wurde kritisiert. Vor einem Jahr habe es noch geheißen, an der Bildung dürfe nicht gespart werden. Auch die kurzfristige Absage der Lehrerstunden löste Ärger aus. An dem Wegfall dieser Eingangsstufe ist nichts mehr zu ändern, erkannten die Eltern an. Eine spätere Rückkehr schloss Schulleiterin Gesa Meißner am Mittwoch auf Anfrage aus. Die Grundschule Dänischenhagen zählt knapp über 160 Schüler. „Wenn wir in jeder Klassen einen Schüler mehr hätten, würden wir die nötigen acht Stunden mehr bekommen“, rechnete Meißner vor. Eine Zusammenlegung von Lerngruppen zu 34 oder 35 Kindern, um innerhalb der Schule diese Stunden frei zu bekommen, sei pädagogisch nicht zu verantworten.

Dieser Berechnungsschlüssel von 1,24 benachteilige die Dorfschulen, bemängelte Birgit Schubert: „Kleinere Schulen mit kleineren Klassen sind nicht erwünscht von der Politik.“ Außerdem könne sich diese Berechnung immer wieder ändern, weil weiter gespart werden müsse. „Uns fehlt die Stabilität in der Bildung, wie geht's nächstes Jahr weiter?“, fragte Angelika Schulz. Druck machen wollen die Eltern nun, Kontakt zu ihren Landtagsabgeordneten aufnehmen, Unterschriften sammeln gegen den Wegfall weiterer Stunden oder das Einsparen von Vertretungslehrern und sich mit anderen Grundschulen kurzschließen.

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Gelesen bei: www.kn-online.de