150 00 Haushalte warten auf das schnelle Internet

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22. Oktober 2010

Mit rund 150 Besuchern rechnet Andreas Betz. Leiter des Amtes Hüttener Berge, für die Sitzung des Breitbandzweckverbandes am Montag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr im Groß Wittenseer "Schützenhof".

Sie alle wollen wissen, wer künftig für die Internetversorgung im ländlichen Raum sorgen will. Das europaweite Vergabeverfahren geht nun in die letzte Runde", versicherte Verbandsvorsteher Jens Krabbenhöft aus Lindau.

Auf der Versammlung wird das Geheimnis gelüftet, welcher Dienstleister, eine vorgeplante und rund 200 Kilometer lange Versorgungstrasse nutzen und die etwa 15 000 Haushalte in den 28 Gemeinden der drei Ämter Dänischer Wohld, Dänischenhagen und Hüttener Berge mit breitbandigen Internetdiensten versorgen möchte. Hierzu ist die Schaffung einer Leerrohr-Infrastruktur bis in die unterversorgten Bereiche unter Inanspruchnahme öffentlicher Fördermittel vorgesehenIn zunächst nicht-öffentlicher Sitzung (18.30 Uhr) wird der Breitbandzweckverband den Auftrag für Pacht und Betrieb eines Leerrohrnetzes zur Internetbreitbandversorgung vergeben. Die Entscheidung, welcher Anbieter im Zuge der europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten hat und das Leerrohr mit Glasfaser bestücken darf, wird im öffentlichen Teil der Versammlung den Zuhörern bekannt gegeben.

Voraussichtlich rund sieben Millionen Euro werden in die Breitbandinfrastruktur gesteckt. Die Gemeinden haben zusammen einen Eigenanteil von 720 000 Euro zur Verfügung gestellt, das Land hat Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent zugesichert. 1,3 Millionen werden an Fremdkapital aufgenommen werden. Mit diesem Geld wird der Zweckverband ein Leerrohrnetz bauen. Dieses wird dann an einen so genannten Carrier verpachtet, der die Infrastruktur zur Verfügung stellt, um die 28 Gemeinden mit Internet zu versorgen. Über die Pachteinnahmen refinanziert der Verband das aufgenommene Fremdkapital.

Für die Auftragsvergabe hat der Zweckverband Kriterien erstellt, anhand derer die Angebote bewertet werden. Mindestens 90 Prozent der Fläche müssen vom Breitband abgedeckt werden. Auch dürfe der Preis nicht teurer als im städtischen Bereich sein. Maximal 30 Euro für die reinen Internetdienste ist ein weiteres Kriterium, das von künftigen Anbieter erfüllt werden muss. Auch die Zukunftsfähigkeit der Technik und der Zeitpunkt der Fertigstellung spielen bei der Vergabe eine Rolle. Spätestens 36 Monate nach Vertragsabschluss soll dann das Leitungsnetz stehen.

Gast auf der Verbandsversammlung wird auch Dr. Juliane Rumpf, Ministerin für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, sein. Mit dabei hat sie einen Förderbescheid in Millionenhöhe, mit der das Pilotprojekt im Land finanziert werden soll.

Als nächster Schritt wird in Gesprächen mit dem Versorger und den Gemeinden, die Feinplanung für das Leerrohrnetz in Angriff genommen und anschließend der Bau des Netzes ausgeschrieben. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Leitungen verlegt werden, rechnet Verbandsvorsteher Krabbenhöft auf einen zügigen Beginn der Tiefbauarbeiten.

Gelesen bei: www.shz.de