Christian Bock Bürgermeisterentscheidung Am 24. Juni 2008 wurde bei Enthaltung der Stimmen der WIR/FDP-Gemeindeverteter Herr Wolfgang Steffen im Dritten Wahlgang erneut zum Bürgermeister gewählt. Wie konnte es dazu kommen, nachdem das FDP/WIR-Programm den politischen Wandel für Dänischenhagen zum Ziel hatte? Die folgenden Hintergründe sollen den Verlauf dieser Entscheidung näher erläutern: Der Wahlausgang mit 26% für die FDP/WIR-Liste führte in Dänischenhagen zu einer politischen Zäsur durch die Etablierung einer dritten Kraft in der Gemeindevertretung. Die Rolle, die WIR und FDP spielen wollte, war insbesondere die des politischen Ausgleichs und dem Brückenschlag zwischen den alteingesessenen und teilweise dialogunfähigen Fraktionen der SPD und CDU. Zu lange schon hatte man aufeinander herumgehackt und die Kompromissfähigkeit sowie den unverstellten Blick auf das Wohl der Gemeinde verloren. Durch den Wahlausgang erhielt die FDP/WIR-Fraktion die undankbare Rolle und die Verantwortung des „Bürgermeister-Machers“. Im Sinne unseres Wahlprogramms des Wandels und der Entscheidungstransparenz wurde unverzüglich der Dialog mit beiden anderen Parteien in der Gemeindevertretung gesucht. Ziel der Verhandlungen war es, dem politischen Wandel auch einen Wandel bei den Akteuren an der Spitze der Gemeinde zu erwirken. SPD und CDU wurden in diesen Verhandlungen gleichermaßen vorgeschlagen, auf ihren jeweiligen Spitzenkandidaten zu verzichten und Alternativen für die Führung der Gemeine zu finden. Unser Ziel war es, den besten Alternativkandidaten, egal welcher Partei, zu unterstützen. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden, da weder CDU noch SPD auf ihre Spitzenkadidaten verzichten wollten oder konnten. Aus dieser Lage erwuchs die Verpflichtung für die FDP/WIR-Fraktion, mit Dietmar Wagner einen eigenen ernsthaften Kandidaten und eine Alternative für CDU und SPD aufzustellen, um zumindest ein Signal an die eigenen Wähler zur Wandel- und Verantwortungsbereitschaft zu geben. Das gleiche Verantwortungsbewusstsein führte dann in logischer Konsequenz zum bekannten Bürgermeisterergebnis: Jede Partei beharrte in der Bürgermeisterwahl auf Ihrem Kandidaten, im zweiten Wahlgang fiel Dietmar Wagner wie erwartet aus der Wahl und im letzten Wahlgang zählte die einfache Stimmmehrheit. Die WIR/FDP Fraktionsvertreter haben sich bewusst enthalten, um auch hier ein Signal zur Transparenz und dem Einhalten demokratischer Prinzipien zu geben: Die CDU hatte in der Kommunalwahl die meisten Stimmen erhalten, also konnte bei der eben beschriebenen Sachlage nur der Kandidat der CDU zum Bürgermeister gewählt werden. Herr Steffen vertritt seitdem als „Minderheits-Bürgermeister“ die Gemeinde. Abstimmungen und Entscheidungen zu Sachthemen in den Ausschüssen und der Gemeindevertretung orientieren sich aber seitdem im besten Sinne für die Gemeinde am Programm der FDP/WIR-Fraktion, da diese frei von jeglicher Fraktionsbindung ist. Das Projekt "Mehr Demokratie und Transparenz für Dänischenhagen" ist auf einem guten Wege!