CBo "Miteinander reden statt übereinander" EZ / Meisevom 17. Oktober 2008 Fast vier Monate ist die Fraktion mit Vertretern aus FDP und WIR als neue Kraft in der Gemeindevertretung Dänischenhagen aktiv. Im Gespräch mit der EZ ziehen Dietmar Wagner (FDP) und Sven Teegen (WIR) eine erste Bilanz und geben Ausblick auf die Themen, die sie anpacken wollen. Herr Wagner, Herr Teegen, wie sehen Sie die ersten Wochen im Gemeinderat? Wagner: Wir sind einigermaßen zufrieden. Das Klima hat sich geändert. Die Arbeit in den Ausschüssen klappt reibungslos. Wir sehen uns in der Funktion, Brücken zu bauen, und dazu sind wir auch in der Lage. Teegen: Verbale Ausrutscher gibt es hin und wieder noch. Aber auf der Sachebene funktioniert es. So hat der Gemeinderat die Betreuung der Kinder unter drei Jahren, für die es ein Dreivierteljahr keine Lösung gab, jetzt auf den Weg gebracht. Wagner: Bewährt hat sich auch unser Vorschlag, die Struktur der Ausschüsse zu verändern - an der Zahl weniger, aber mit mehr Mitgliedern, so dass alle Fraktionen gut vertreten sind. Die Vorwürfe von Seiten der SPD und der Jusos, dass sie unter der Bezeichnung FDP/WIR arbeiten, aber auf dem Wahlschein nur FDP angegeben war, lassen Sie kalt? Wagner: Dass die WIR damals nicht mit auf dem Wahlschein stand, war eine Frage der Frist. Wir haben jedoch vor der Wahl deutlich gemacht, dass wir zusammenarbeiten werden. Und der Transparenz wegen werden wir auch weiterhin als FDP/WIR auftreten. Wir fragen uns allerdings, warum Herr Mattig seine Anmerkungen gleich öffentlich gemacht hat. Das hätte man auch anders regeln können. Prozesse leben davon, dass man Ausnahmen zulässt. Und wenn man sich mit Formalien befasst statt mit Politik, macht man viel Porzellan kaputt. Das ist schade. Teegen: Wir sehen das positiv. Zeigt doch so eine Aktion, dass wir als Gewicht ernst genommen werden und man uns inhaltlich nichts entgegenzusetzen hat. Das klingt nicht gerade nach einem guten Klima. Wagner: Wegen dieser Störungen haben wir der SPD ein Gesprächsangebot unterbreitet. Teegen: Wir wollen miteinander reden statt übereinander. Mit der CDU klappt das ohne Schwierigkeiten. Und auch die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Wolfgang Steffen funktioniert perfekt. Was würden Sie außer der Regelung der Betreuung der Kinder unter drei Jahre als Erfolg verbuchen? Wagner: Unsere Anregung, das Rederecht in Ausschusssitzungen über die Einwohnerfragestunde hinaus zu gewähren, wird schon praktiziert. Wir wollen das in einem Antrag zur nächsten Gemeindevertretung vertiefen, so dass in der Einwohnerfragestunde nur noch Themen behandelt werden, die nicht auf der Tagesordnung stehen. Teegen: Außerdem möchten wir erreichen, dass die Einladung zu Sitzungen samt Anlagen auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht werden, ebenso die E-Mail-Adressen der Gemeindevertreter. Wagner: Zur Beseitigung des Kommunikationsdefizits in der Gemeinde ist ein Dorffest für Ende September geplant. Und unsere Stellungnahme zum Landesentwicklungsplan ist fast 1:1 übernommen worden. Die touristische Ausrichtung Dänischenhagens ist wichtig. Wenn wir nichts tun, wird das dörfliche Zentrum zur Schlafstadt. Wir müssen versuchen, die Bäderregelung auf Dänischenhagen auszuweiten. Und wir müssen mehr in Richtung Hinterland der Bäder denken. Welche Themen stehen für FDP/WIR als nächstes an? Wagner: Wir wollen das Gespräch mit Vereinen und Verbände in der Gemeinde suchen, zum einen für das Dorffest, zum anderen darüber hinaus. Weiter stehen der Relaunch der Internetseite der Gemeinde, die Verbesserung der Verkehrssituation in den Baugebieten B14 und B15, eine Verbesserung der Sportanlagen, der Erhalt der Einkaufsmöglichkeiten im Ort, die Verschönerung des Dorfes und die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs auf unserer Agenda um nur einige Punkte zu nennen. Ist der Zuspruch, den Sie zur Wahl erfahren haben, ungebrochen? Teegen: Diejenigen, die wollten, dass es uns gibt, tragen uns mit. EZ, Frau Meise Zeitungsartikel