Jugend und Soziales

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Jugend- und Sozialausschuss

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9 Sitze, WiR: 4, SPD: 3, CDU: 2

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26. Juli 2011

Gemeinden Dänischenhagen und Ferdinandshof pflegen herzliche Verbindung seit 20 Jahren / Begegnung zum Dorffest am Wochenende

Nach dem Mauerfall wurden viele Städtepartnerschaften zwischen Kommunen im Osten und Westen geschlossen. Viele davon sind inzwischen wieder eingeschlafen. Nicht so die Verbindung zwischen Dänischenhagen und Ferdinandshof in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird seit 20 Jahren gepflegt, und das wird am Wochenende beim Dorffest in Ferdinandshof gefeiert.

34 Dänischenhagener haben sich bislang bei Bürgermeister Wolfgang Steffen für die Reise angemeldet, darunter Vertreter der Fraktionen und Mitglieder des Feuerwehrmusikzugs Kaltenhof. "Das ist eine tolle Resonanz. Ich freue mich, dass so viele Bürger unserer Partnergemeinde der Einladung gefolgt sind", sagt Gerold Seidler, Steffens Amtskollege aus Ferdinandshof. Die beiden haben sich 1998 kennen gelernt und pflegen seither eine tiefe Freundschaft. Durch die vielfältigen verschiedenen Tätigkeiten Steffens in der Kommunalpolitik könne er viel von ihm lernen und selbst etwas über seine Erlebnisse in der DDR weitergeben, erklärt Seidler. Jede Begegnung sei anregend und fruchtbar gewesen. Darüber hinaus sei das Verhältnis zwischen den Gemeinden und ihren Bürgermeistern ein sehr herzliches, und er hoffe, dass die nachfolgenden Generationen darauf aufbauten.

Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, bietet sich beim Dorffest am Wochenende, auf das Tim Gabrys, zweiter Stellvertreter von Bürgermeister Steffen, schon sehr gespannt ist. "Mein Vater kommt aus Mecklenburg-Vorpommern, ich habe vier Jahre lang dort gearbeitet, aber so weit im Osten bin ich noch nie gewesen", sagt Gabrys. Ihn interessiert, wie sich der Ort entwickelt, wie die Menschen dort leben. Mit einem Reisebus startet die Dänischenhagener Delegation am Sonnabend früh von Kaltenhof - ein Teil des Feuerwehrmusikzugs geht mit an Bord. Sie werden mit einem großen Platzkonzert zum Programm des Festes beitragen. "Zur 300-Jahr-Feier 2005 war der Landfrauenchor mit, der unheimlich gut ankam", erinnert sich Steffen. Als die Frauen ihre Lieder anstimmten, seien Tränen bei den Ferdinandshofern geflossen. "Das war eine unvergessene Fahrt", schwärmt der Bürgermeister. Genau wie das erste Treffen nach dem Mauerfall, das eigentlich eine Wiedersehensfeier war. Denn der Austausch mit Ferdinandshof geht auf die Pfingstturniere des MTV zurück, zu denen auch Mannschaften aus Torgelow und Ferdinandshof anreisten. Die beiden Vorsitzenden, Günter Seemann auf der west- und Helmut Krebs auf der ostdeutschen Seite, hätten sich prima verstanden, das habe viel ausgemacht, so Steffen.

Vereine und Verbände sollen motiviert werden, sich einzubringen

Der Bau der Mauer setzte den sportlichen Begegnungen jedoch ein Ende. Nach der Öffnung 1989 seien aber sofort Briefe gekommen mit der Anfrage, ob es den MTV noch gebe, erinnert sich Steffen, in den 60ern selbst als aktiver Fußballer dabei. Umgehend wurde eine Fahrt geplant. Steffen: "Die Leute waren uns ans Herz gewachsen. Da war eine Sehnsucht entstanden. Man hat sich aufeinander gefreut."

Für Dänischenhagens Bürgermeister ist die Partnerschaft, die im August 1991 beurkundet wurde, noch immer von diesem Geist getragen. In jedem Jahr war er mit kleinen Abordnungen in Mecklenburg-Vorpommern zu Festen wie auch zu Kranzniederlegungen zu Gast. Und ungezählte Male auf dem Rückweg von privaten Reisen. Entsprechend groß war die Freude bei ihm, dass die Gemeinde 2500 Euro zur Verfügung stellte, damit eine Gruppe zum Dorffest 2011 nach Ferdinandshof fahren kann. "Es ist wichtig, dass wir Vereine und Verbände motivieren, sich einzubringen", betont Steffen, der mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden ist. "Zwei Hotels sind mit Gästen aus Dänischenhagen belegt, dazu kommen noch einige privat unter. Das ist toll", sagt Steffen. Und vielleicht ist ja einer darunter, der sich von seinem Geist für die Partnerschaft anstecken lässt und nach ihm dafür sorgt, dass diese Verbindung nicht einschläft.

 

Gelesen bei: www.shz.de