„Leuchtturm für die Kommunalpolitik“ 28. Mai 2010 Über 120 Jahre Ehrenamt: Arbeit von Wolfgang Steffen gewürdigt Dänischenhagen. Das Verwaltungsgebäude des Amtes Dänischenhagen entwickelte am Freitagnachmittag ungeahnte Qualitäten: Gut geeignet für Konzerte mit dem Kaltenhofer Musikzug und dem Landfrauenchor. Aber ebenso gut geeignet für einen Empfang im großen Rahmen: Über 120 Jahre Ehrenamt in einer Person galt es zu würdigen - im Mittelpunkt stand Bürgermeister und Amtsvorsteher Wolfgang Steffen. Steffen und seine Frau Regina durften erst als letzte das Gebäude betreten, da hatten alle anderen Gäste schon Platz genommen. Den Zeremonienmeister gab der stellvertretende Amtsvorsteher Herbert Lorenz. Und die ersten ehrenden Worte sprach Horst Mattig, stellvertretender Bürgermeister: „Ihr Engagement ging über das Normale hinaus“, wandte er sich an den 69-jährigen Jubilar, der mit 19 in die Freiwillige Feuerwehr eintrat und mit 29 jüngster Gemeindevertreter Dänischenhagens wurde. Er dankte aber auch Regina Steffen, die diese Arbeit mitgetragen und massiv unterstützt habe. Da gab es den ersten spontanen Beifall der Gäste: Gemeindevertreter, Bürgermeister, Vertreter von Feuerwehr, Nachbaramt Dänischer Wohld, Stadt Kiel und nicht zuletzt Landrat Rolf-Oliver Schwemer. Wolfgang Steffen kam durch die Flucht mit seiner Mutter und den beiden Brüdern von Brandenburg nach Schleswig-Holstein. Da war der Vater schon als Soldat in Schilksee stationiert. Der Lehre als Bootsbauer folgte eine zweite zum Elektriker, später die Zusammenarbeit der Familie im Elektrogeschäft in Dänischenhagen. 1967 heiratete er seine Frau Regina. „Ich bin ihr dankbar, dass sie bei uns zu Hause die Organisation übernimmt“, den Überblick über den Terminkalender behalte, Nachrichten entgegen nehme, den passenden Anzug raushänge. Beide haben viel Freunde an den Hühnern, Tauben und Laufenten, die sich auf 2,5 Hektar gepachtetem Grundstück in Kaltenhof tummeln. Außerdem seien sie beide THW-Fans, „aber meine Frau hat mich inzwischen überholt“. Er gehört zu den Dänischenhagenern, die schon 1960 nach Ferdinandshof in Mecklenburg-Vorpommern reisten. Der Eiserne Vorhang verhinderte die Kontakte lange, aber 1990 konnte die offizielle Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden geschlossen werden. Mit dem dortigen Bürgermeister Gerold Seidler verbindet ihn eine besondere Freundschaft. Entsprechend gerührt zeigte sich Steffen, dass Seidler mit seiner Tochter Marleen zum Empfang angereist war. Über die genaue Zahl der vielen Ehrenamts-Jahre herrschte indes etwas Unklarheit. Als im Amt Dänischenhagen die Idee für diese Feier geboren wurde, ergab die Summe von 50 Jahren Feuerwehr, 40 Gemeindevertretung, 20 Amtsvorsteher und 20 Kreistag noch 130. Der Kreis korrigierte sich um acht nach unten. Dazu kommt aber Steffens Arbeit im Ausschuss zur Musterung junger Wehrpflichtiger, als ehrenamtlicher Richter in Schleswig oder in der Kammer für Kriegsdienstverweigerung. Nicht zu vergessen das Engagement für interkommunale Zusammenarbeit bei Bauhof oder Gewerbegebiet mit den Nachbarn Altenholz und Kiel. Landrat Schwemer zollte bei der Fülle Respekt und forderte Steffen auf: „Machen Sie weiter so!“ Als verlässlichen Partner wurde er unter anderem von Dieter Kurbjuhn, Kieler Stadtrat, charakterisiert. Johann Wadephul, CDU-Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter, sprach gar von einem „Leuchtturm für die Kommunalpolitik“. Das Schlusswort blieb Steffen vorbehalten, der von der geheim gehaltenen Feier Wind bekommen hatte, aber von der Größe überrascht wurde: „Jetzt sehe ich erst, wer alles hier ist.“ Gelesen bei: www.kn-online.de Ehrenamt Zeitungsartikel