Kultur und Ehrenamt

Möglichkeiten schaffen

shz Logo 0050px
22. März 2011

Der Applaus wollte gar nicht enden, kaum dass der Vorhang nach dem vierten Akt gefallen war.

Die Premiere von "De utlehnte Opa", dem aktuellen plattdeutschen Theaterstück der Speeldeel Dänischenhagen, am Sonnabend war ein voller Erfolg. Zwei Jahre hatten die Freunde des Ensembles auf eine neue Aufführung "ihrer Truppe" warten müssen. Die Suche nach den geeigneten Räumlichkeiten und der unerwartete Tod von Spielleiter Fritz Mißfeldt hatten die Gruppe gezwungen zu pausieren. Doch nun meldet sich die Speeldeel mit scharfen Pointen und plattdeutschen "Schnacks" ganz in alter Manier zurück. Das Premierenpublikum dankte nach anfänglicher Zurückhaltung mit viel Gelächter, Szenenapplaus und Standing Ovations.

"Wir haben schon auf unsere Speeldeel gewartet und freuen uns, dass sie nun mit so einem tollen Stück zurück ist", lobten Edda Redecker und Reinhard Schweger. Die Dänischenhagener haben in den vergangenen Jahren keine der plattdeutschen Aufführungen verpasst, und Edda Redecker verriet: "Wir haben schon gleich zwei weitere Karten für eine der nächsten Vorstellungen gekauft". Bei der Premiere begleitete sie Reinhard Schwegers in Berlin lebender Bruder Helmut. "Ich genieße es, hier mal wieder der Heimatstimme lauschen zu können", sagte der gebürtige Nordfriese.

Im Mittelpunkt des Lustspiels in vier Akten stehen Bärbel (Frauke Willrodt) und Willi Rose (Wilke Visser). Um die Haushaltskasse aufzubessern, bietet das streitlustige Ehepaar einsamen Singles die eigene Familie zur Miete an. Auch Tochter Katja (Sabrina Türke) ist in die Pläne eingeweiht und spielt mit. Erste Probleme tauchen erst auf, als sich Singledame Melanie Fisch (Silke Sommer) noch dringend einen Opa oder eine Oma zu ihrem gemieteten Familienglück wünscht. So zieht kurzerhand Opa Düvel (Jochen Besler) mitsamt seinem Kanarienvogel in das Haus der Roses ein und macht seinem Namen alle Ehre. Der trinkfreudige Rentner mit dem losen Mundwerk genießt die Zeit ohne die Verbote seiner Tochter und strapaziert die Nerven der Hausbewohner. Als dann auch noch Willis richtige Mutter, Fanni Rose (Dorit Bürger), unerwartet in der Tür steht, wird das heile Familienleben endgültig auf den Kopf gestellt.

Gelesen bei: www.shz.de

Ehrenamt nebenan