Kultur und Ehrenamt

Möglichkeiten schaffen

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12. November 2008

Peter Möller ist seit eineinhalb Jahren als Ämterlotse in Dänischenhagen unterwegs

Dänischenhagen. Als eine erste Hilfe ist sein Einsatz gedacht, nicht für eine langfristige Betreuung. Kostenlos und vertraulich bietet Peter Möller im Bereich der Kirchengemeinde Dänischenhagen schon seit eineinhalb Jahren seine Dienste als Ämterlotse an. Bislang blieb es bei Einzelfällen, um die er sich kümmerte. Eine Erklärung hat Möller dafür nicht.

"Früher gab es die Gemeindeschwester", sieht Pastor Kanehls die Idee des Ämterlotsen auch in der christlichen Nachbarschaftshilfe verankert. Ob Formulare ausfüllen oder Behördengänge begleiten, ob in Gesprächen vermitteln oder auch zuhören - all' dies sieht Möller als Aufgabe eines Ämterlotsen. Die Idee für einen dafür geschulten Vermittler hatte die Diakonie in Schleswig-Holstein, inzwischen gibt es rund 100 Ämterlotsen im Land. Warum ihre Dienste in anderen ländlichen Räumen besser als in Dänischenhagen angenommen wurden? Darüber kann Möller nur spekulieren. Er absolvierte jedes Jahr die mit diesem Amt verbundene Weiterbildung, freut sich über ein enges Netz von "Kollegen", mit denen er Erfahrungen austauschen kann, und über die Ansprechpartner wie Psychologen oder Rechtsanwälte der Diakonie in Rendsburg, auf die er im Zweifelsfall zurückgreifen kann.

Selber inzwischen im Ruhestand kann der 63-Jährige sich zeitlich stärker engagieren. Er sieht sich auch als eine Art Kummerkasten, der helfen kann, familiäre Kontakte wieder zu knüpfen oder durch eine Vielfalt von sozialen Angeboten vor Ort zu lotsen. Ganz wichtig, die Erfahrung hat Möller gemacht, ist die Vermittlung bei Gesprächen mit Ämtern, das Nachfragen ob alles richtig verstanden wurde.

"Wir stehen als Kirchengemeinde dafür ein, dass dies nicht das Privathobby eines einzelnen ist. Wir stärken Peter Möller den Rücken", sagt Pastor Kanehls, betont aber auch, dass nicht nur Kirchenmitglieder die Hilfe des Lotsen in Anspruch nehmen können. Dass dies absolut vertraulich geschieht, unterstreicht Möller noch einmal als Grundvoraussetzung seiner ehrenamtlichen Arbeit.

Gelesen bei: www.kn-online.de

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